Ashoka-Edikte

Verbreitung der Ashoka-Edikte
Ashoka-Säule mit Löwenkapitell in Lauriya Nandangarh, Bihar
Schrifttypen der Edikte: Brahmi (o. l.), Kharoshthi (o. r.), Griechisch (u. l.) und Aramäisch (u. r.)
Kleines Pfeileredikt von Sanchi

Als Ashoka-Edikte oder Aśoka-Edikte (sprich Aschoka-Edikte) werden 33 Texte[1] bezeichnet, die im 3. Jahrhundert v. Chr. unter der Regentschaft des indischen Königs Ashoka (* ca. 304 v.Chr, gest. 232 v. Chr.; reg. ca. 272–232 v. Chr.) als Inschriften an frei stehenden Säulen, an Felsen und Höhlenwänden angebracht, in seinem ganzen Reich verbreitet wurden. So kennzeichnen sie gleichzeitig die Ausdehnung des Reiches. Ashoka aus der Maurya-Dynastie, der das älteste indische Großreich begründet hatte und zum Buddhismus konvertiert war, ließ darin die Grundzüge seiner rechtlichen Vorstellungen festhalten, die sich an den Lehren des Buddha, dem Dharma, orientierten. Es handelt sich nicht um einen der typischen Tatberichte, sondern um Normen: In Konfliktfällen konnte jeder sich (auch gegenüber örtlichen Machthabern) auf das Gesetz des Kaisers berufen. Deshalb wurden sie – ähnlich wie die sehr viel älteren Gesetze des Hammurapi – in Stein gemeißelt. In seinen Edikten spricht Ashoka von sich als Priyasdarshin oder Piyadasi („derjenige, der mit Liebe auf alles blickt“).

Die Löwen, ein Symbol der Herrschaft und zu jener Zeit auch Symbol des als Prinz geborenen Siddhartha Gautama, welche die etwa 250 v. Chr. errichtete Ashoka-Säule in Sarnath krönen, sind heute das Wappen des Staates Indien. Neben Löwen trugen eine Reihe von Ashoka-Säulen auch das „Rad der Lehre“ (dharmachakra) an der Spitze; auch ein Bulle kommt vor (siehe Rampurva).

  1. Die Edikte des Kaisers Asoka. Vom Wachstum der inneren Werte. Aus dem Prakrit übersetzt und eingeleitet von Wolfgang Schumacher. 26 „Bodhi-Blätter“ Eine Schriftenreihe aus dem Haus der Besinnung CH – 9115 Dicken 1991, online

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